Holterdipolter - jetzt scheppert's gleich ordentlich! Haufenweise neues Material mit Wumms ist nun am Start, unter anderem von [:SITD:] und God Module, Velvet Acid Christ kündigen nicht nur eine Neuauflage ihres Meisterwerks „Fun With Knives“ an, sondern beehren darüber hinaus am 01. Juni in Begleitung von Pulse und Microclocks Salzburg für ein grandioses Club-Konzert im Shakespeare – da können’s auch wir im Mitternachtsreigen wieder einmal ordentlich krachen lassen. Geht ins Ohr und ins Bein, die geballte digitalENERGY, die wir euch heute vor den Latz knallen - und die Sache mit dem Knallen meinen wir wörtlich!
Irgendwann, irgendwo in den 80ern. Ein paar dunkel gekleidete Jugendliche sitzen still mit ausdruckslosen Mienen in einem Jugendtreff. Teenager wuzzeln am Fußballtisch oder spielen Darts, andere schlürfen gedankenlos an ihrer Cola. Was sollte man sonst tun an einem Mittwochabend? Alles wie immer, gepflegte Langeweile, unaufgeregte Fadesse. Da betreten B-N. und C. das Lokal, stellen ihren Kasettenspieler, einen silberfarbenen Philips, mitten auf die Theke, schalten ein – und es ertönt die neueste Mix-Casette. „Habe ich diese Woche vom Radio aufgenommen“, erklärt C., „tolle Songs drauf, von den Thompson Twins und so“. Plötzlich gerät Unruhe in die Runde, die einen hören gespannt zu, andere verwandeln den Innenraum in eine muntere Tanzfläche, Jungs versuchen sich schon an den Hüftschwüngen, die sie erst gestern in Musikvideos auf MTV gesehen haben, Girls hängen Poster aus der neuesten Bravo auf von Dead Or Alive und Duran Duran und schwärmen von Cyndi Lauper’s Style. Jetzt wird es doch noch ein fetziger Abend.
So war das damals. Schön irgendwie…
In Österreich finden Kundgebungen zum Ersten Mai seit 1890 statt. Dieser Tradition schließt sich der Mitternachtsreigen an und veranstaltet seine eigene Mai-Kundgebung. Was mit Massendemonstration am 1. Mai 1856 in Australien begann, welche den Achtstundentag forderten, setzte sich Anfang 1886 in der nordamerikanischen Arbeiterbewegung zur Durchsetzung des Achtstundentags mit einem Generalstreik am 1. Mai fort – und wurde zu einer weltweiten Solidarität der Arbeiterbewegung, zum Tag der Arbeit, Internationalen Kampftag der Arbeiterklasse. Der Mitternachtsreigen begeht diesen Maifeiertag mit einer Stunde Songs über Revolution, Arbeit, Solidarität, Freundschaft. Brüder, zur Sonne, zur Freiheit!
Synthetisch hergestellte Soundgemische erhöhen in ausreichender Dosierung angewendet Ihre Lebensqualität. Deren Konsum kann zu erhöhter Pulsfrequenz, rhythmisch wippenden Beinbewegungen und unkontrollierten Ausbrüchen von Glück führen. Wechselwirkungen sind weitgehend auszuschließen, fallweise kommt es vor, dass eine gleichzeitige Einnahme von Frozen Plasma, IAMX, Dark-O-Matic oder Zynic die wohltuende Wirkung angenehm verstärkt und teilweise zu Abhängigkeit führt. Dies sind jedoch beabsichtigte Effekte und unterstützen die therapeutische Wirkung der Schalltherapie. Einzunehmen ohral in nicht zu geringen Dosen sind als Nebenwirkungen beste Laune und ausgelassener Bewegungsdrang zu erwarten. Mindestanwendungsdauer ist eine Stunde pro Woche, diese Dosierung sollte auf keinen Fall unterschritten werden.
Warnhinweis: Übermäßiger Musikgenuss kann Ihre Stimmung positiv beeinflussen. Zu Risiken und Nebenwirkungen hören Sie den Mitternachtsreigen.
Auf Bass basierende Lebensformen haben selten einen Pulsschlag unter 120 bpm, meist tauchen sie erst nach Einbruch der Dunkelheit in gleißendem Stroboskop-Licht aus Schwaden von Kunstnebel auf und ihr bevorzugter Lebensraum ist der Dancefloor in den angesagtesten Clubs. Manchmal verirrt sich jedoch eins dieser Basslinge ins Studio der Radiofabrik und lässt seine lautstarken Rufe im Mitternachtsreigen erschallen – in vielerlei Gesängen. Die akustische Kommunikation beginnt meist mit Strophen von The Prodigy, lässt später Combichrist erklingen, tönt weiter in Hocico, Nyxx oder Scheuber, sodass diese auf Welle Mitternachtsreigen übertragenen Töne auch von nicht Bass-basierenden Wesen wahrgenommen werden.
Das hören wir schon so gerne, andere zerbrechen sich den Kopf, tüfteln an Songs und Melodien, und dann kommt jemand und kupfert das einfach ab. Coverversionen bekannter Songs von anderen Künstlern - ist das tatsächlich ein "Es-sich-leicht-Machen" und ein "Sich-ins-gemachte-Nest-Setzen"? Oder ist es nicht vielmehr eine ehrfürchtige Verbeugung vor großen Vorbildern, eine Hommage an perfekte Songs, die die "Nachmacher" schlicht und ergreifend inspirieren? Ist es einfach ein Lieblingssong, wenn Torul "Mad World" anstimmen, ist es einfach ein Knicks vor großen Idolen, wenn Icon Of Coil sich an "Headhunter" heranwagen? "Such A Shame" steht auch Solar Fake fanz famos zu Gesichte. Neu interpretiert, neu aufleben gelassen, mit eigenem Charakter gefüllt, hier ist Covern nicht bloß ein Nachsingen, hier wird liebevoll dem Original gehuldigt!
Heute öffnen wir euch die Türen eines Museums, prall gefüllt mit allerlei Darstellungen aus längst vergangenen Zeiten, die wir uns doch so gerne ab & zu wieder hervorholen, Reminiszenzen, in die wir uns hin und wieder so gerne zurückversetzen. Ikonen aus den 1980er-Jahren tragen exzellente Interpretationen eines Lebensgefühls vor, das wie noch nie zuvor in Fortschritt, Rebellion, Avantgarde verharrte und dennoch sich an traditionelle Soundstrukturen anlehnte. Sie schrieben Geschichte, die großen Künstler der 80s, so wie The Cure, die nun auch einen Platz in der Rock and Roll Hall of Fame erlangt haben, oder Alphaville, Kraftwerk, Depeche Mode. Ikonen einer Zeit, die bewegte und immer noch bewegt, Kulturgüter, zu schade, um im Museum zu verstauben - bei jedem Wieder-Hören ein seufzerlösendes Erlebnis. Hachz!
Unaufhaltsam schreitet die Industrialisierung voran - mit unbändiger Wucht rammen die Beats, die Bässe, der Rhythmus aus den Boxen direkt auf den Dancefloor. Harsche Elektronik, starke Techno-Logie wummert soundgewaltig aus den Lautsprechern, brandneue Tracks von Faderhead's EP Starchaser, Grendel's "End Of Ages" oder Rein mit "Electric" donnern gewaltig in euer Tanzbein, The Psychic Force oder Alien:Nation powern mit geballter Energie. Ungebremst hämmert der Mitternachtsreigen durch's Studio und trifft mit voller Wucht auf offene Ohren! Wir industrialisieren euch alle.
Was für ein Fest! Zum mittlerweile neunten Mal eröffnete das E-Tropolis Festival 2019 das große Festival-Jahr und lud über 4.000 Besucher in die Turbinenhallen nach Oberhausen. 14 Bands und diverse namhafte DJs sorgen für eine geballte Ladung Energie. Legenden, energischer Synthpop, brachiale Beats, Stromklang aus dem Transformator, Hymnen aus Stahl und ein Schuss 8bit-Nostalgie versprachen elektrisierende Stunden auf dem Dancefloor. Getreu dem Motto "Bässer - Härter - Lauter" ließ es das E-Tropolis 2019 so richtig krachen mit Bands wie den Krupps, Apoptygma Berzerk, Suicide Commando, Solar Fake, Welle Erdball, Rroyce und vielen anderen. Es war uns allen ein Fest!
Aber – nach dem E-Tropolis ist vor dem E-Tropolis! Bereits jetzt steht der Termin für die 10. Jubiläums-Party - Merkt euch den 14.03.2020 schon 'mal vor!
Homepage: E-Tropolis Festival
Facebook: E-Tropolis Festival
Die 80er Jahre schwammen auf der perfekten Welle. New Wave erhob sich aus dem Punk, aus dem Futurismus des Glam-Rock und schuf mit dem Ideal eines perfekten Stylings die von vielen als kühl, exzentrisch, elegisch, dunkel, distanziert und introvertiert empfundene New-Wave-Ästhetik der 1980er-Jahre. Musik, die einen Style bedingte, kein Style ohne den entsprechenden Sound. Die Songs und Melodien der Bands vermochten zu strahlen, deren Erscheinung war eine Offenbarung - Visage, Paul Weller & The Style Council, Talk Talk und andere versprühten ihr eigenes Charisma, ihre Musik eine beeindruckende Ausstrahlung. New Wave, Dark Wave, Electro Wave, Cold Wave - diesen verstanden vor allem die Franzosen wohl am besten, wie z.B. Charles De Goal oder Ruth; hier war etwas stilbildend Neues, dessen Faszination wir uns auch heute nicht entziehen können.